V. UNSER WELPE KOMMT INS HAUS

V. UNSER WELPE KOMMT INS HAUS

1. Ankunft im neuen Zuhause

... Begrüßung des Neuankömmlings auf neutralem GebietWenn Sie Ihren Welpen vom Züchter abgeholt und in seinem neuen Zuhause angekommen sind, zeigen Sie ihm zuerst den Garten (wenn er es schon gewohnt ist angeleint). Dann gehen Sie mit ihm zur Haustür, lassen den Welpen hinter Ihnen durch die Tür gehen und laden ihn so in sein neues Zuhause ein. Schließen Sie zuerst alle anderen Türen. Der Welpe soll sich erst einmal den ersten Raum anschauen, beschnüffeln und sich mit diesem ganz in Ruhe vertraut machen. Dann öffnen Sie die nächste Tür und gehen - der Welpe befindet sich wieder hinter/neben Ihnen - in den nächsten Raum. So verfahren Sie mit allen Räumen des Hauses. Laden Sie den Welpen in jedes Zimmer ein. So verknüpft er von vornherein, dass es IHR Zuhause ist.

Sollte sich in der Familie schon ein älterer Hund befinden, holen Sie zuerst den älteren Hund aus dem Haus und lassen ihn den Welpen auf neutralem Gebiet - also außerhalb Ihres Grundstücks - begrüßen und beschnüffeln. Der Welpe wird sich unterwürfig zeigen, was auch vollkommen richtig und gut ist. Dann gehen Sie gemeinsam mit beiden Hunden auf ihr Grundstück und verfahren wie oben beschrieben. Auch der ältere Hund sollte während der ganzen Prozedur ruhig und gehorsam sein, so dass der Neuankömmling sofort merkt, wer hier das Sagen hat.

2. Schlafplatz

Der gewählte Schlafplatz für den kleinen Welpen muß warm und zugfrei sein. Die Raumtemperatur sollte ca. 18 Grad betragen. Wenn Sie nun für den Welpen schon ein Erwachsenen - Körbchen gekauft haben und dieses irgendwo in ein Zimmer auf den Boden stellen, sollten Sie im Körbchen die Temperatur messen. Sie werden mit Sicherheit feststellen, daß es dort unten am Boden viel kälter ist. Bedenken Sie, daß der Welpe vorher eng zusammengekuschelt mit seinen Geschwistern und evtl. noch der Mutter gelegen hat und nun soll er ganz allein in einem großen Korb schlafen, den er niemals mit seiner eigenen Körpertemperatur aufheizen kann. Verkühlt sich der Welpe, kann er sehr schnell Durchfall bekommen und er fühlt sich sehr unwohl.  Auch kann er seinen Urin in einer kalten Umgebung nicht so lange aufhalten. Deshalb sollten Sie anfangs lieber eine Hundebox oder z. B. einen Unzugskarton auf ein kleines Gestell (aus Latten selbst schnell zusammengebastelt) stellen, so daß die warme Luft auch unter dem Karton zirkulieren kann. Sie legen eine Decke oder ein weiches Kissen mit in den Karton. Diesen kleinen Raum kann der Welpe mit seiner eigenen Körpertemperatur aufheizen und sie merken nachts auch schnell - falls die Kiste neben Ihrem Bett steht - wenn er unruhig wird und mal raus muß um Pipi zu machen. Dann aber schnell auf den Arm nehmen und ab in den Garten, sonst landet der Segen neben der Kiste. Die Kiste sollte so hoch sein, daß der Welpe nicht von allein raus kann.

3. Stubenreinheit

Grundsätzlich ist dazu zu sagen, daß der Welpe im Alter von 8 Wochen ca. alle 3-4 Stunden mal muß. Auf jeden Fall muß er nach jedem Schläfchen, nach dem Spielen oder Fressen. Wenn man darauf achtet, bemerkt man, daß der Welpe anfängt herumzuschnüffeln, als suche er den geeigneten Platz um sein Geschäft zu verrichten. Dann sollten Sie ihn sofort hochheben und nach draußen an die Stelle setzen, wo er sich lösen soll. Hat er das schön gemacht, wird er tüchtig gelobt. Achten Sie darauf, daß der Welpe wirklich "gemacht" hat und lassen Sie ihm ein wenig Zeit, sonst landet der "Segen" in Ihrer Wohnung.

Unsere Welpen sind immer schon nach ca. 2 Tagen zielstrebig zur Haustür gelaufen, wenn sie mußten. Dann hieß es äußerst schnell reagieren, ihn eiligst hochheben und raus mit ihm. Ist man zu langsam, was anfangs öfter sicher passiert, ist der See auf dem Boden. Sie müssen den Kleinen ständig im Auge behalten, damit Sie merken können, wann er muß. Sie werden dann schnell ein Gespür dafür bekommen.

Passiert das "Unglück" nun doch in der Wohnung, schimpfen Sie keinesfalls mit ihm, sagen Sie lediglich energisch "Hey" oder "Nein" (wenn Sie ihn dabei erwischen) und setzen ihn nach draußen, obwohl er schon gemacht hat. Hat er irgendwo eine Pfütze hinterlassen, ohne daß Sie es gemerkt haben, zeigen Sie gar keine Reaktion. Das Pfützchen sollte auf jeden Fall in Abwesenheit des Welpen weggeputzt werden und gut desinfiziert werden, damit der Geruch den Welpen nicht animiert, wieder an diese Stelle zu machen. Wenn er nämlich sieht, daß Sie sein Geschäft wegputzen, meint er, er hätte es richtig gemacht. Denn als er noch sehr klein war, hat die Mutterhündin auch immer vor den Augen ihrer Welpen Pipi und Kot weggeleckt. Das heißt instinktiv für den Welpen, daß er es gut gemacht hat. Setzen Sie den Welpen immer an die gleiche Stelle nach draußen, dann riecht er seinen Kot oder Urin und weiß, was er zu tun hat. Außerdem animiert ihn der Geruch, sein Geschäft zu verrichten.

Die Nächte sollte der Welpe in seiner Hundebox oder dem Karton neben Ihrem Bett verbringen. So merken Sie am schnellsten, wenhwenn er unruhig wird und raus muß. Außerdem ist es für ihn sehr beruhigend, Ihre Nähe zu spüren und nicht in irgendeinem Raum in Einzelhaft zu verharren. Bedenken Sie, daß er vorher mit seinen Wurfgeschwistern und der Mutter zusammen war und das Alleinsein nicht kennt. Das Alleinsein wirkt auf ihn sehr beängstigend.

Wenn Sie immer gut aufpassen und sich so verhalten wie beschrieben, ist der Welpe in ca. 2 Wochen (oder eher) stubenrein. Ist man unaufmerksam, macht die Pfützchen oder Haufen nicht gründlich genug weg oder schimpft man gar mit ihm, wenn mal ein "Unglück" passiert, kann die eigentlich so einfache Sache mit der Stubenreinheit zu einem echten Problem werden.

4. Alleinbleiben

... warten auf die Heimkehr der Familie in Ruhe und EntspannungWie wir ja wissen, stammt der Hund vom Wolf ab und ist genau wie dieser ein Rudeltier, das eigentlich niemals allein ist. Aus diesem Grunde ist es für unseren Hund absolut unnatürlich, alleine gelassen zu werden. Er möchte am liebsten immer mitten in seinem (Menschen-) Rudel sein.

Da sich aber immer wieder Situationen ergeben, wo der Hund allein gelassen werden muß, muß man ihn langsam daran gewöhnen.

Gewöhnung an die Hundebox oder einen abgetrennten kleinen Bereich:
Die Hundebox oder der Bereich, in dem der Hund alleine bleiben soll, muss anfangs offen stehen. In der Box oder in dem Hundebereich wird der Hund gefüttert und er bekommt dort ganz besonders tolle Kabbereien, so dass er diesen Bereich grundsätzlich nur positiv und mit Annehmlichkeiten verknüpft. Streicheln Sie den Hund in der Box z. B nach dem Spaziergang und wenn er gefressen hat, also müde ist, bis er eingeschlafen ist, so dass er die Box oder den Hundebereich mit Ruhe und Entspannung verknüpft. Im Idealfall zieht sich der Hund zum Schlafen und um Ruhe und Entspannung zu finden von alleine in seine Box zurück. Dann können Sie die Box oder den Raum für kurze Zeit verschließen, aber immer erst verschließen, wenn der Hund ruhig und entspannt ist. So wird die Box oder der Raum zu einem angenehmen, sicheren Ort. Sperren Sie den Hund keinesfalls zur Strafe in die Box oder in den Raum, so dass eine negative Verknüpfung entsteht.

Beginnen Sie damit nach etwa 2 Wochen Eingewöhnungszeit, so daß sich Ihr Welpe schon so richtig zu Hause fühlt: Nehmen Sie entweder einen Kauknochen, ein Spielzeug oder einen alten Lappen und legen Sie diesen am Tag zuvor in Ihre Schmutzwäsche, damit der entsprechende Gegenstand so richtig den Geruch von Ihnen annimmt. Dann sperren Sie Ihren Welpen in einen welpensicheren, recht kleinen Raum, oder große Hundebox (ca. Größe L, die Sie mit einem Tuch abdecken können, damit eine "Höhle" entsteht) und geben ihm den Gegenstand aus der Schmutzwäsche. Der vertraute Geruch beruhigt ihn und es ist nicht ganz so beängstigend. Am besten Sie geben ihm noch einen Büffelhautknochen oder ähnliches mit hinein, damit er was zu tun hat. Anfangs lassen Sie ihn nur ca. 5 Minuten allein. Ist er schon ruhig geblieben und hat nicht gejault, gehen Sie nach dieser Zeit zu ihm, loben ihn ruhig und spielen mit ihm.

Gehen Sie keinesfalls zu Ihrem Hund, wenn er anfängt zu Heulen!!!, denn dann verknüpft er schnellstens: "Ich brauche nur zu jaulen, dann kommt Frauchen sofort und holt mich hier raus" und schon haben Sie sich einen "Jauler" erzogen, den Sie nie allein lassen können ohne Ärger mit Ihren Nachbarn zu bekommen.

Also: Erst hingehen, wenn er eine Zeit schön ruhig war!!! Die Zeitspanne wird dann Tag für Tag etwas verlängert. Nach und nach ist der Welpe nicht mehr ängstlich, weil er mittlerweile weiß: "Sie kommen auf jeden Fall, holen ihn aus seiner Einsamkeit, loben ihn kräftig und dann wird schön gespielt." Die Box wird auch erst geöffnet, wenn der Hund ruhig und entspannt ist und keine Aufregung und Anspannung mehr zeigt.

Anfangs kommt Ihr Welpe in einen kleinen Raum, in dem er nichts zerbeißen kann. Der Raum sollte nicht zu groß sein, weil das wiederum beängstigend auf ihn wirkt. Sehr gut für diese Zwecke ist eine Hundebox der Größe L, die Sie mit einem Bettlaken oder einer Decke zudecken, so dass eine Höhle entsteht (denn unser Hund ist ein Höhlentier) Das mag sich schrecklich anhören, Ihr Welpe fühlt sich aber in einem kleineren Raum sehr viel sicherer und wohler und hat weniger Angst. Unsere Hunde haben sich recht wohl darin gefühlt. Außerdem würde der Welpe sein kleines Reich niemals mit Urin oder Kot beschmutzen, es sei denn, Sie lassen ihn übermäßig lange allein, so daß er "gar nicht anders kann".

Wenn der Welpe nun nach und nach mehrere Stunden problemlos in seinem kleinen Reich allein bleibt und sie haben das Gefühl, daß er sich ganz wohl fühlt, versuchen Sie, einen Raum mehr für ihn zu öffnen. Hat er nichts zerstört, wenn Sie nach Hause kommen (wenn ja, wird wieder verkleinert), lassen Sie das ca. 1 Monat so, dann öffnen Sie wieder einen Raum mehr und lassen ruhig absichtlich mal etwas herumliegen (Pantoffel, Stofftier) um zu sehen, ob er diese Sachen zerreißt. Ihr Welpe muß während dieser Zeit etwas zu tun haben. Er braucht immer sein Spielzeug und unbedingt einen Kauknochen oder ähnliches. Denn das Kauen ist für den Welpen wie eine Sucht (ähnlich wie bei Babys, die auf allen möglichen Dingen herumbeißen). Haben Sie seine Kausucht schon vorher in Ihrer Anwesenheit auf seine Dinge gelenkt, wird er diese auch weiterhin benutzen (vielleicht von einigen Ausnahmen abgesehen, daß kann man nie wissen). Grundsätzlich sollte der Hund möglichst nicht länger als 6 Stunden allein bleiben müssen, denn das ist nicht gut für seinen Gemütszustand und auch nicht für die Blase. Allerdings könnte sich dann niemand, der ganztags tätig ist, einen Hund halten. Ich denke, wenn man grundsätzlich nicht länger als 5 oder 6 Stunden arbeiten muß und nicht ständig Überstunden dazukommen, kann der Hund durchaus lernen, sich darauf einzustellen (nur optimal ist das nicht). Muß der Hund ständig über so lange Zeit allein bleiben, wäre zu überlegen, einen zweiten dazuzuholen. Zu Zweit kann die Einsamkeit viel besser ertragen werden.

Nach Ihrer Abwesenheit muß der Hund sofort wieder in die Familie integriert werden. Denn er ist ja ein Rudeltier. Ständige Einzelhaltung ist Tierquälerei! Wenn ich sehe, daß jemand seinen Hund in den Zwinger sperrt, wenn er weggeht, heißt daß für mich, daß sein Halter nicht in der Lage war, seinen Hund so zu erziehen, daß er ihn problemlos in der Wohnung allein lassen kann. Das ist doch wirklich traurig, oder??? Außerdem, wie soll der Hund mein Haus oder meine Wohnung bewachen, wenn er im Zwinger sitzt und lediglich bellen kann, wenn ich nicht zu Hause bin? Ein Hund im Zwinger wird die wenigsten Einbrecher abschrecken. Der Dalmatiner ist übrigens sehr wachsam. Kann er nach einiger Zeit problemlos im ganzen Haus oder Wohnung allein gelassen werden wird er Haus und Wohnung auch beschützen.

Bestimmen Sie schon, bevor Sie sich den Welpen ins Haus holen, wo in dem jeweiligen Raum der Platz sein soll, auf den Sie ihn schicken können und wo er dann auch bleiben soll, wenn Sie es möchten und wo er Ruhe und Entspannung finden kann. Geben Sie jedem Platz einen bestimmten Namen, damit der Hund weiß, was Sie meinen.

5. Welche Plätze für den Hund?

... der Hund muss seinen ihm zugewiesenen Platz kennen und sich dort wohlfühlenGehen wir abends schlafen, sagen wir "Geh ins Körbchen". = Schlafzimmer. Wollen wir unsere Mahlzeit im Wohnzimmer einnehmen, müssen sich die Hunde auf einen bestimmten Läufer legen. Dann sagen wir "Geh auf die Decke". = Wohnzimmer

Wenn ich in der Küche essen zubereite oder das Futter für die Hunde fertigmache oder wenn die Hunde ein Schweinsohr oder Pansen o.ä. bekommen, schicke ich sie auf eine Schaumgummimatte, die ich extra dafür in der Küche liegen habe. Dann sage ich "Geh aufs Kissen" = Küche

Es ist nämlich äußerst lästig, wenn der Hund Ihnen ständig zwischen den Beinen herumläuft, wenn er bei Tisch bettelt oder sein Schweinsohr oder Pansen o.ä. einfach irgendwo in der Wohnung verspeist, wo sie hinterher auf dem schönen Teppich einen schmierigen Fleck haben.

Schicken Sie den Hund bei bestimmten Gelegenheiten immer wieder auf den entsprechenden Platz, loben ihn ruhig und geben ihm anfangs auch ein Leckerchen, sorgen Sie aber dafür, dass er nicht in einen aufgeregten Zustand verfällt. Dann sagen sie zu ihm "Bleib", damit er dort bleibt. Sie können ihn natürlich auch "Platz - bleib" oder "Sitz - bleib" machen lassen. Vielleicht ist es Ihnen aber auch egal ob er nun fein liegen- oder sitzenbleibt oder sonst was macht, Hauptsache er bleibt auf dem Platz.

Überlegen Sie sich vorher, ob Ihr Hund auf das Sofa (Bett) darf. Unsere Hunde dürfen. Um aber zu vermeiden, daß sie auch bei fremden Leuten sofort auf das Sofa springen, haben wir unseren Hunden beigebracht, daß sie nur aufs Sofa dürfen, wenn die eigens dafür vorhandene Wolldecke darauf liegt. Sehen sie die Decke wissen sie Bescheid, daß sie auf das Sofa dürfen. Will der Hund auch ohne Decke auf das Sofa springen, sagen Sie sofort "Hey" oder "Nein" und befördern ihn recht unsanft wieder hinunter und schicken ihn auf seinen Platz. Das müssen sie üben. Mal ist die Decke drauf, dann darf er, mal ist sie nicht drauf, dann darf er nicht. Er wird recht schnell verstehen, daß er nur mit seiner Decke aufs Sofa darf und sonst nicht. Wenn Sie selbst auch auf dem Sofa sitzen, auf welchem die Hundedecke liegt und sie merken, daß der Hund hochspringen möchte, lassen sie ihn vorher "Platz" machen, warten geduldig, wenn er sich entspannt hat und ruhig ist, erst dann erlauben ihm mit "Hopp" zu Ihnen hochzuspringen. So haben Sie ihm mal wieder ganz einfach Ihre Dominanz über ihn bewiesen, denn: er darf nur aufs Sofa, wenn Sie es ihm erlauben.

Wie gesagt, haben unsere Hunde in der Küche ihren Platz auf einer Schaumgummimatte, auf die sie sich setzen müssen, wenn ich u. a. das Futter fertig mache. Dort müssen sie solange in ruhigem, gehorsamen Zustand bleiben, bis ich ihnen mit "Nimm" erlaube zu fressen. Steht ein Hund vorher auf, um zum Napf zu laufen, wird er sofort mit "Hey" oder"Nein" wieder auf das Kissen zurück. Wieder haben Sie ganz einfach Ihre Dominanz bewiesen. Mit solchen Kleinigkeiten können Sie Ihrem Hund ständig unter Beweis stellen: Nur wenn er brav gehorcht, ruhig und entspannt ist, bekommt er, was er möchte und Ihre Alphastellung ist mal wieder bestätigt.

Wenn wir im Wohnzimmer beim Essen sind, müssen unsere Hunde in ihr Körbchen gehen. Ich schicke die beiden mit "ab ins Körbchen" dorthin und sage dann "bleib". Sie müssen dort solange bleiben, bis wir fertig sind und sich entspannt haben. Dann rufe ich sie mit "Komm" zu mir. Dann wird ruhig gelobt und anfangs gibt es auch ein Leckerchen. Nach einiger Zeit gingen unsere Hunde schon von allein in ihr Körbchen und legten sich entspannt hin, ohne daß ich irgend etwas sagen mußte, sobald ich mit den gefüllten Tellern den Raum betrat.

6. Welches Spielzeug

... das richtige Spielzeug ist langlebig und macht FreudeIhrem Dalmatiner wird fast jedes Spielzeug willkommen sein. In seinem Interesse geben Sie ihm jedoch nichts aus Hartplastik oder Weichgummi (kann zerbissen und verschluckt werden). Am besten eignen sich Bälle und Ringe aus Hartgummi oder Latex oder geknotete Seilenden. Da kann man schön mit herumziehen, jeder an einer Seite und zum Werfen und Hinterherrennen eignen sie sich auch gut. Quietschspielzeug ist nicht artgerecht und fördert Scheinträchtigkeiten. Schon beim Spiel der Welpengeschwister untereinander lernen diese, wenn der andere quietscht, wird das Spiel beendet, entsprechend ist Quietschspielzeug kontraproduktiv und entgegen jeder Logik zur artgerechten Hundeverhaltensweise. Fangen Sie es lieber gar nicht erst an, Ihrem Welpen alte Pantoffeln oder Socken zum Spielen zu geben. Wie ,soll er denn den "alten Pantoffel" von einem "neuen Pantoffel" unterscheiden oder die "alte Socke" von der "neuen Socke"??? Wenn dann die neuen Pantoffeln oder Strümpfe zerfressen sind, ist der Ärger groß. Fangen Sie das lieber gar nicht erst an.

7. Hund und Kind

a) Der Welpe kommt hinzu

Der Dalmatiner ist in der Regel ein sehr kinderlieber, geduldiger und spielfreudiger Kamerad für Kinder, vorausgesetzt, er wird nicht wiederholt massiv geärgert, was er sich sehr nachhaltig merkt, denn er hat ein sehr gutes Gedächtnis.

Am Anfang des Zusammenlebens mit Ihrem Dalmatiner werden Sie Ihr Kind oft ermahnen müssen, dem Hund ausreichend Schlaf zu gönnen, denn Welpen brauchen - wie Babys - noch sehr viel Schlaf. Zieht sich der Welpe z. B. in seine Box oder sein Körbchen zurück, um zu schlafen, muß er unbedingt in Ruhe gelassen werden. Das muß das Kind akzeptieren. Sie sollten kleinere Kinder und den Hund nicht unbeaufsichtigt allein lassen, damit Sie darauf achten können, daß das Kind den Hund nicht quält. Das Kind muß erst noch lernen, wie es mit dem Hund umgehen darf. Das Kind soll ruhig mit dem Welpen spielen. Allerdings sollten Sie darauf achten, daß das Kind keine Zerr- und Reißspiele mit dem Hund spielt, denn der Hund ist dem Kind sehr schnell kräftemäßig überlegen. Er lernt dann sehr schnell, daß er meistens gewinnt und stellt sich so rangmäßig über das Kind, was später zu Schwierigkeiten führen kann. Auch als Erwachsener sollte man mit solchen Zerrspielen vorsichtig sein und diese am besten ganz unterlassen.

Sehr gut sind Wurfspiele mit dem Ball oder einem ähnlichen Gegenstand (nur unter Aufsicht). Hat der Hund den Ball geschnappt, sollte das Kind versuchen, das der Hund ihm den Ball mit "Aus" in die vorgehaltene Hand fallen lässt und dann wieder werfen. So lernt der Hund auch das Kind als Ranghöheren zu akzeptieren.

Mit ca. 5 - 9 Monaten ist Ihr Welpe im Teenie - Alter. Er wird nun versuchen, seine Rudelstellung zu verbessern. Klare Regeln und viele positive Erlebnisse mit Kindern sind nun besonders wichtig. Kennt der Hund schon etliche Kommandos und befolgt sie sicher, dürfen auch ältere Kinder (ca. 9 - 10 Jahre) unter Ihrer Anleitung mit dem Hund arbeiten. Achten Sie darauf, dass der Hund die Befehle befolgt, nötigenfalls müssen Sie eingreifen. Die Kinder beobachten Sie als Eltern, wie Sie den Hund mit Ruhe und Bestimmtheit erziehen und werden dies nachmachen. Für Kinder ist es ein großes Erfolgserlebnis und steigert das Selbstvertrauen, wenn sie merken, daß der Hund auch ihnen gehorcht. Jüngere Kinder werden vom Welpen oder Junghund eher als Wurfgeschwister angesehen, sind also gleichberechtigt. Sie können noch keine richtigen Übungen mit dem Hund machen. Aber lassen Sie das Kind dem Hund öfter mal einen Kauknochen oder ähnliches mit "Aus" aus dem Maul nehmen (ohne an dem Knochen zu ziehen, nur festhalten, bis der Hund loslässt) und ihm danach sofort wiedergeben (nur unter Ihrer Aufsicht!!!). So baut sich die Dominanz langsam auf.

Grundsätzlich gilt:
E I N  H U N D  I S T  K E I N  K I N D E R S P I E L Z E U G  !!!!!!!!!!!!!!!!

Sie sollten auch schon ältere Kinder nie mit dem Hund allein spazierengehen lassen. Ist der Hund schon etwa ein halbes Jahr alt, ist er schon recht kräftig. Sie müssen immer das Kräfteverhältnis beachten! Erst wenn das Kind dem Hund kräftemäßig überlegen ist, darf es allein mit ihm spazierengehen, damit das Kind den Hund im Notfall in der Gewalt hat.

Denn: Auch ein sehr gut bzw. perfekt erzogener Hund ist ein Wesen aus Fleisch und Blut und seine Reaktionen sind nie ganz vorherzusehen.

Ihre schon etwas älteren Kinder dürfen mit dem Hund auf einem Übungsplatz arbeiten und Breitensport oder Agility mit dem Dalmatiner machen. Anfangs in Ihrer unmittelbaren Nähe, später beobachten Sie das vom Rande her. Auch hier müssen Sie auf das Kräfteverhältnis achten, bevor Kind und Hund ganz allein gelassen werden können.

Machen Sie Ihr Kind mit Ihren Erziehungsmethoden und Kommandos vertraut und achten Sie darauf, daß Ihr Kind seine Macht nicht mißbraucht! (vor allem jüngere Kinder sind da sehr gefährdet)

b) Das Baby kommt hinzu

Hauptsache dabei, warten in Ruhe und EntspannungHaben Sie Ihren Dalmatiner nun schon einige Zeit und es kommt ein Baby in die Familie, müssen Sie sehr darauf achten, dem Hund keinen Grund zur Eifersucht zu geben! Lassen Sie ihn ruhig am Baby schnüffeln oder auch mal einen Schlecker machen (das kann man schließlich abwaschen und Ihr Hund ist ja ausreichend geimpft). Der Hund muß sich erst richtig mit dem Neuankömmling vertraut machen und ihn als neues Familien(Rudel)mitglied akzeptieren. Seien Sie nicht zu pingelig in puncto Hygiene! In der heutigen Zeit kommen die Babys mit so vielen Umweltgiften in Verbindung, die sehr viel schädlicher sind.

Keinesfalls dürfen Sie den Hund vom Baby isolieren!!! Er könnte sonst wirklich eifersüchtig werden auf den Neuankömmling. Der Hund muss lernen, dass er gern dabei sein darf, wenn Sie sich um das Baby kümmern, allerdings soll er Ihnen mit dem Kind Freiraum lassen und sich 1-2 Meter entfernt ruhig hinlegen und entspannen, so dass er mit dem Kind Ruhe und Entspannung (also einen angenehmen Zustand) verbindet. Der Hund soll verknüpfen: Mir geht es besonders gut, ich bin ruhig und entspannt, wenn das Baby dabei ist!

Die furchtbaren Unfälle, die ab und zu mal mit Hunden und Baby geschehen kommen meiner Meinung wahrscheinlich dadurch zustande, daß sich die Hundebesitzer gerade andersherum verhalten: Sie kümmern sich ausschließlich um den Hund, wenn das Baby schläft, also nicht dabei ist! Befindet sich das Baby dann im Kreis der Familie oder bei der Mama, soll sich der Hund schleunigst entfernen (wird vielleicht sogar weggesperrt) oder wird gar nicht mehr beachtet. Logischerweise wird der Hund das Baby mit etwas für ihn Schlechtes kennenlernen, weil ihm durch Babys Anwesenheit nur Nachteile erwachsen. Er macht also eine absolut unerwünschte Verknüpfung!!!

Wenn Sie richtig darüber nachdenken und sich in die Lage des Hundes versetzen, wird Ihnen das alles ziemlich logisch erscheinen und Sie werden sich dementsprechend verhalten.

Fortsetzung: VI. DOG TRAINING SEMINARE